Froschkönig, Sterntaler, die
Bremer Stadtmusikanten und andere Märchen haben dieser Tage Einzug in der
Tagespflege des Sozialdienstes gehalten. Ursula Gruber (Foto li.)
und Marion Schrötter (Foto re.), zwei Mitarbeiterinnen der Einrichtung am
Aubinger Weg, nahmen nämlich im ersten Halbjahr 2019 an einer Ausbildung zur
Märchenerzählerin für Menschen mit Demenz teil. Finanziert wurde die Ausbildung
mit dem Titel „Unvergessen – Aktivierung durch Märchen“ großteils
durch die Pflegekasse BKK Mobil Oil. Diese hatte u.a. die Tagespflege des
Sozialdienstes ausgewählt, um sie mit Angeboten zur Gesundheitsförderung zu
begleiten. Hintergrund dafür war, dass mit Inkrafttreten des neuen
Präventionsgesetzes neben den Kranken- auch die Pflegekassen eine
Präventionsauftrag erhalten haben. Beide Märchenerzählerinnen konnten ihr neues
Wissen nun schon mehrmals in der Einrichtung ausprobieren. Bei den
TeilnehmerInnen mit leichter bis mittlerer Demenz kommt das Angebot sehr gut
an. In kleinem Kreis sitzen sie um die Erzählerin herum und erinnern sich gerne
an die altbekannten Geschichten. „Das war aber schön!“ äußerte sich eine
Teilnehmerin, die sonst kaum spricht, spontan nach einer solchen Märchenstunde.
„Der Kontakt zu den Zuhörern ist beim Erzählen viel intensiver als beim
Vorlesen“, berichtete Gruber. Beim Abschlussworkshop der gelungenen Fortbildung
übergab nun Katharina Gnam, Projektleiterin vom Team Gesundheit der BKK (Foto
2.v.re.) das offizielle Zertifikat an Monika Huber-Tiefnig, Leiterin der
Tagespflege (Foto re.). Gemeinsam mit ihrem Team kümmert sie sich iIn der
Einrichtung von Montag bis Freitag tagsüber um Germeringer Senioren. Diese
besuchen die Einrichtung, weil sie zuhause nicht mehr zurechtkommen, z.B.
aufgrund einer demenziellen Störung. Der Tag wird strukturiert durch
Aktivitäten wie Mobilisierungsübungen, Vorlesen, Spiele und durch gemeinsame
Mahlzeiten, die vor Ort gekocht werden. Den pflegenden Angehörigen verschafft
das Angebot die dringend benötigte Auszeit.
Auch in diesem Jahr hatten Mitglieder des Ladies` Circle 54 Germering München-West bei der Germeringer Musiknacht und beim Kunst- und Musikzauber wieder Waffeln zugunsten der „Aktion Schultüte“ gebacken und verkauft. Past-Präsidentin Anett Mickan (Foto li.) und Sandra Brinkemper (Lady, Foto Mitte) übergaben nun einen Scheck in Höhe von 1.500.- Euro an den Sozialdienst, der ab September die Auszahlung für die „Aktion Schultüte“ in Germering vornimmt. Sozialdienst-Vorstand Georg Sedlmeier (Foto re.) freute sich, dass durch das Engagement der Ladies` eine so große Summe zusammengekommen war. Die Aktion Schultüte unterstützt Erstklässler, deren Eltern vom Existenzminimum wie zum Beispiel Arbeitslosengeld II leben müssen, beim Schulstart. Diese Kinder haben oft schwierige Bedingungen, denn gerade die Erstausstattung kostet viel Geld, das z.B. aus dem Regelsatz vom Arbeitslosengeld II schwer zu bestreiten ist. Dabei geht es nicht um teure Geschenke für die Schultüte, sondern um das benötigte Schulmaterial wie Hefte und Stifte, Turnsachen usw.. Die Auszahlung für Germeringer ABC-Schützen aus finanziell schwachen Familien übernimmt ab September der Sozialdienst Germering e.V. in der Planegger Str. 9. Um vorherige Terminvereinbarung unter 089 84 48 45 wird gebeten. Weitere Informationen über den genauen Ablauf unter www.aktion-schultuete-ffb.de.
ABC-Schützen, deren Eltern vom Existenzminimum wie zum Beispiel
Arbeitslosengeld II leben müssen, haben oft schwierige Bedingungen zum
Schulstart. Die Erstausstattung kostet viel Geld. Dabei geht es nicht um teure
Geschenke für die Schultüte, sondern um das benötigte Schulmaterial wie
Schulranzen, Hefte und Stifte, Turnsachen usw. Schnell sind € 250,- an Ausgaben
nötig. Der Schulanfang verursacht in Familien mit wenig Geld (z.B. ALG II,
Wohngeldbezug, Niedriglohn) oft große Probleme. Über die Leistungen für Bildung
und Teilhabe stehen den Familien pro Kind zwar 150,-€ für den Schulanfang zur
Verfügung. Das reicht jedoch nicht für die Einschulung. Weil der erste Schultag
aber für alle Kinder ein entspannter und fröhlicher Beginn in einen neuen
Lebensabschnitt werden sollte, gibt es seit 2008 das Aktionsbündnis der Aktion
Schultüte von Sozialdienst Germering e.V., Diakonischem Werk Fürstenfeldbruck
e.V., ISB e.V. und Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (siehe Foto), die auch 2019
wieder Spendengelder gesammelt haben, um diese an Familien zu verteilen, die
zum Schulstart in finanziellen Nöten sind.
Im Jahr 2018 konnte 80 Familien mit 85 Einschulungskindern im Landkreis
durch die Aktion Schultüte eine schnelle unbürokratische Hilfe zuteil werden.
Insgesamt wurden 11.693 € ausbezahlt. 61 dieser Familien waren im
Arbeitslosengeld II -Bezug, teilweise im Arbeitsleben stehend als sogenannte
„Aufstocker“. Über 37 Prozent der Familien waren alleinerziehend mit einem
Elternteil, ebenfalls ein wesentlicher Armutsfaktor. Augenmerklich ist auch,
dass ein hoher Migrationsanteil in der Vergabe zu verzeichnen ist – dieser lag
dieses Jahr bei 88,75 %. Dies deutet darauf hin, dass gerade dieser
Personenkreis in der unteren Einkommensgruppe verhaften bleibt. Gründe dafür
können unter anderem mangelnde Sprachkenntnisse sein und damit verbunden
unzureichende und passgenaue Aus- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten, die einen
besseren Verdienst ermöglichen würden.
Für 2019 haben bereits viele Spender (darunter auch zahlreiche
Einzelspender) schon Mittel für die Unterstützung der Einschulungskinder
bereitgestellt. Weitere Spenden sind natürlich sehr willkommen!I Nähere Infos
unter www.aktion-schultuete-ffb.de
Nach den Sommerferien können sich die betroffenen Eltern von
Einschulungskindern an die verschiedenen Kooperationspartner im Landkreis
wenden. Anmeldungen für Termine für Germeringer Familien nimmt der Sozialdienst
Germering e.V. unter 089/ 844 845 entgegen. Gegen den Nachweis der
Bedürftigkeit (z.B. Arbeitslosengeld II- Bescheid), die Materialliste der
Grundschule sowie entsprechende Belege über den Kauf von Schulsachen kann den
Familien aus dem Spendentopf geholfen werden. Wichtig ist daher beim Einkauf
von Schulmaterial, diese Belege aufzubewahren!